"Der Herr der Ring" ist fraglos eines, wenn nicht das bekannteste
Buch des Generes Fantasy. Man sagt, Tolkien hätte seine Welt voll von Elben,
Zwergen, Morks, Magiern, Gefahren und Aufgaben als "Gut-Nacht-Geschichte"
für seine Kinder und Enkel erfunden.
"Der kleine Hobbit" ist die Vorgeschichte zum "Herrn der Ringe".
Hier lernen wir das Volk der "Hobbits" kennen, kleine, heimatverbundene
Höhlenbewohner, die nicht mehr als die Ruhe in der eigenen Höhle lieben. Doch
"Gandalf", der Verführer der Stubenhocker, kann "Bilbo Beutlin"
zu einem gefährlichen Abenteuer überreden. "Thorin", der Zwerg, will
mit einer Handvoll Gefolgsleute den Schatz seiner Väter aus der Hand des Drachen
"Smaug" zurückerobern und den Thron der Zwerge unter dem Berg besteigen.
Doch der Weg dorthin erfordert die Hilfe eines Meisterdiebes, zu dem der Hobbit
kurzerhand von Gandalf ernannt wird. Im Laufe der Geschichte erweist sich Bilbo
dieses Titels als würdigt und kann die Zwerge aus mancher Gefahr befreien.
Diese
spannende und zuweilen recht gruslige Geschichte wurde unter der Regie von Heinz
Dieter Köhler vom WDR in ein fesselndes Hörspiel umgesetzt. Während der über
vier Stunden Spielzeit der beiden Teile wird man durch singende Elben und schaurig
sägend sprechender Spinnen in die Welt J.R.R. Tolkiens versetzt.
Die Hörwelt erhält durch die sich überschneidenden Ebenen von
Sprecher und Gespräch an Realität. Ebenso fördert die Professionalität der einfühlsamen
Sprecher, bekanntester dürfte Jürgen von Manger als Gollum sein, die Tiefe des
Erlebens dieses HörBuches.
Die fast fühlbare Welt des kleinen Hobbits dürfte besonders in
der Passage mit den Spinnen für kleine Kinder furchteinflößend sein. Auch bei
diesem Hörspiel ist das Mithören der Eltern von Nöten, doch auch sie werden
sich während des Hörens der Abenteur in "Mittelerde", so heißt Tolkiens
fiktive Welt, nicht langweilen. Einziges Manko dieser gelungenen Umsetzung:
Es macht keinen Sinn, sich nur einen Teil dieses Hörspiels zu kaufen; der erste
Teil endet unvermutet und der zweite Teil setzt ohne Zusammenfassung des ersten
Teils nahtlos an den ersten an. Frage ist deshalb: Warum verkauft man die beiden
Teile getrennt?
Tolles Hörspiel-Erlebnis eines Fantasy-Klassikers.
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