In einem kleinen, durch seine persönliche Note liebenswerten
Bändchen, bringen Claudia Christoffel-Crispin und ihr Mann
Gerhard ihre "Stadt im Schnittpunkt Europas" ein wenig
näher. Sie scheinen ganz offenbar in Straßburg verliebt zu
sein; mit dieser Liebe haben sie geschrieben, Bilder und Grafiken
ausgewählt und der Stadt an der Ill damit ein Denkmal gesetzt.
Keines von den großen, prächtigen, die in Hochglanzauflagen mit
Schutzumschlag daherkommen. Nein, das hätte zu dem kleinen, in
vielen Ecken noch verträumten Ort im Elsaß auch nicht
sonderlich gepaßt. Aber es ist ein kleines Denkmal, mit viel
Zuneigung zu etwas besonderem geworden. Und so etwas ist genau
das rechte für eine Gegend, in der französisch
"parliert" und Elsässisch "geredd" wird.
In ihrem Polyglott-Reiseführer stellen die beiden Saarländer
die Stadt zunächst ganz allgemein vor: Geschichte, Kultur,
Essen, Ausgehen, Sport, Spaß, aber auch Tips für die Anreise
und die Unterkunft oder zum Einkaufen finden sich über das ganze
Büchlein verstreut. So lädt Polyglott ein zum Lesen und
Weiterlesen. Ein Nachschlagewerk sollte es wohl auch nicht
werden. Ein "Führer" im eigentlichen Wortsinne: Der
einlädt, zu Mehr, der das eigene Erkunden anregt, die Lust an
der Neugierde steigert.
So schlagen die Autoren 6 Wege durch Straßburg und 3
Ausflüge in die nähere Umgebung vor. Vorschläge, keine
festgefahrenen Routenzwänge. So läßt sich Frankreich
genießen, so läßt sich Straßburg erleben. Denn jeder, der es
schon einmal versucht hat, der wird bestätigen: Die Stadt um das
Münster ist nicht nur sehenswert. Das Sehen ist nur der kleine
Teil des Kuchens. Das Erleben, das ist Herausforderung und
Verlockung zugleich.
Und jedes Buch, das dieses Erleben anregt, kann nur weise
genannt werden.
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